Luxusuhren auf dem Zweitmarkt: Diese Marken und Modelle waren 2024 im Trend

Luxusuhren auf dem Zweitmarkt: Diese Marken und Modelle waren 2024 im Trend
  • Chrono24-Analyse zeigt die Trends aus 2024 auf dem Zweitmarkt für Luxusuhren
  • Cartier mit dem stärksten Wachstum unter den Top-Marken
  • Modelle wie die Cartier Tank, Tudor Black Bay und Patek Philippe Complications waren  besonders nachgefragt

Welche Luxusuhrenmarken und -modelle waren 2024 besonders gefragt? Um diese Frage zu beantworten, hat der weltweit führende Online-Marktplatz für Luxusuhren, Chrono24, die wichtigsten Zweitmarkt-Trends im vergangenen Jahr umfassend analysiert – und einen klaren Gewinner ausgemacht. Untersucht wurden etablierte Marken und Modelle, die auf dem Zweitmarkt einen Anteil von mindestens einem Prozent haben.

Die Trendmarken in 2024
Unter den Uhrenmarken ist Cartier demnach der klare Sieger im Jahr 2024. Das französische Luxushaus verzeichnete im Vergleich zu 2023 eine Marktanteilssteigerung von 23,8 Prozent und setzte damit seinen bemerkenswerten Aufstieg der letzten Jahre fort. 2020 lag das Transaktionsvolumen von Cartier noch bei drei Prozent, 2024 bereits bei fünf Prozent (+66 Prozent).

Neben Cartier hat Vacheron Constantin seinen Marktanteil ebenfalls zweistellig ausgebaut (12 Prozent, Platz zwei). Dahinter liegt auf Rang drei die Rolex-Schwester Tudor mit einem Plus von 8,6 Prozent und gehört damit trotz sinkender Preise seit 2022 aktuell zu den zehn umsatzstärksten Marken im Zweitmarkt für Luxusuhren. Auch Seiko verzeichnete mit 7,4 Prozent einen signifikanten Anstieg (Platz vier). Omega (4,9 Prozent), Jaeger-LeCoultre (3,4 Prozent) und TAG Heuer (3 Prozent) belegen mit vergleichsweise großen Zuwächsen die Plätze fünf bis sieben. 

Im Vergleich der weniger etablierten Luxusuhrenproduzenten (Marktanteil von unter einem Prozent) gab es bei Hermès mögliche Anzeichen für einen neuen Trend: Die französische Luxusmarke legte um 55,6 Prozent zu. Auch Piaget, deren Modelle Ähnlichkeiten zu Cartier aufweisen, und Univeral Genève, kürzlich von Breitling erworben, haben um rund 50 Prozent zugelegt. 

Die Trendmodelle in 2024
Ein Blick auf die Marktanteilsentwicklung der einzelnen Uhrenmodelle zeigt, welche Modelle den Cartier-Trend maßgeblich geprägt haben: Die Cartier Tank verzeichnete ein Wachstum von 30,9 Prozent, gefolgt von der Santos mit 27,7 Prozent – damit belegen beide Modelle die ersten beiden Plätze. Auf Rang drei folgt die Patek Philippe Complications mit einem Zuwachs von 13,6 Prozent. Die Top Fünf komplettieren die Tudor Black Bay (12,3 Prozent) und die Breitling Navitimer (11,9 Prozent). Dahinter reihen sich die IWC Pilot (6,9 Prozent), Omega Seamaster (5,9 Prozent), Patek Philippe Calatrava (5,2 Prozent) und die Omega Speedmaster (4,1 Prozent) ein.

Die gefragtesten Designs
Bei den Gehäuseformen dominierten 2024 Ellipse-förmige Uhren mit einem Anstieg von 15,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei der Zifferblattfarbe lagen besonders goldene Farbgebungen im Trend (16 Prozent), bei den Materialien Rose-Gold (9 Prozent). Der starke Anstieg von römischen Zahlen auf den Zifferblättern (10,7 Prozent) weist auf den allgemeinen Cartier-Trend hin. Bei den Gehäuseformen wird dieser auch im längeren Verlauf sichtbar: Seit 2020 haben rechteckige Uhren im Schnitt jedes Jahr um 6 Prozent an Marktanteil gewonnen und damit so viel wie keine andere Form.

Uhrenexperte Balazs Ferenczi, Head of Brand Engagement bei Chrono24 ordnet die Ergebnisse ein:
“Seit 2020 vergrößert Cartier seinen Marktanteil jedes Jahr um durchschnittlich 13 Prozent. Damit hat sich die französische Luxusuhrenmarke zum viertbeliebtesten Uhrenhersteller am Zweitmarkt entwickelt, getrieben von den ikonischen wie erfolgreichen Cartier Santos und Tank. Am Erstmarkt ist sie bereits seit Jahren die Nummer zwei. 

Eine ähnliche Entwicklung weist nur Vacheron Constantin auf. Die Genfer Manufaktur gewinnt zunehmend Marktanteile im High-End-Segment und überzeugt durch hohe Qualität, vergleichbar mit Patek Phlippe oder Audemars Piguet, ist aber preislich attraktiver. Mit der kürzlich lancierten 222 in Stahl hat sie zudem das Interesse auf dem Zweitmarkt erneut befeuert. Aktuell wird die neue 222 dort zum dreifachen Listenpreis gehandelt. Das Modell wurde zudem, wie auch die Royal Oak von Audemars Piguet sowie die Nautilus von Patek, von Gerald Genta designt. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Vacheron Constantin dabei ist, langfristig Anschluss zu finden. 

Insgesamt zeigen diese Entwicklungen, dass Marken mit klarem Design-Code, Heritage und strategischer Preispolitik die besten Chancen haben, ihren Marktanteil auszubauen. Wir sind gespannt, ob die Aufsteiger ihren Trend 2025 fortsetzen werden. Sie haben dazu alle Karten in der Hand.“

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